Orthopädie
Ortho│pädie [gr. παιδεία Erziehung] befasst sich mit der Entstehung, Verhütung und Behandlung angeborener oder erworbener Störungen und Anomalien des Stütz- und Bewegungsapparats.
Orthopädische Erkrankungen sind beim Pferd der häufigste Grund, den Tierarzt aufzusuchen und zeigen sich meist durch eine Lahmheit. Lahmheiten sind definiert als Gangunreinheiten und Schmerzhaftigkeit der Extremitäten. Um eine erfolgreiche und gezielte Behandlung durchzuführen, muss diese exakt diagnostiziert werden.
Die Lahmheitsuntersuchung beginnt mit einer Ganganalyse auf verschiedenen Untergründen, auf der Geraden und auf dem Zirkel. Ergänzend werden Beugeproben einzelner Gelenke durchgeführt. In vielen Fällen müssen, um den Sitz der Lahmheit zu ermitteln, verschiedene Ebenen der Gliedmaße durch Leitungs- oder Gelenksanästhesien betäubt werden.
Sowohl zur Diagnose als auch zur Verlaufsuntersuchung bieten wir weitere moderne Hilfsmittel an. Dazu zählen:
- Digitales Röntgen: Die Bilder können am Stall erstellt und unmittelbar vor Ort am Computerbildschirm ausgewertet werden. So kann direkt im Anschluss einer Untersuchung die Therapie eingeleitet werden. Das Röntgen kommt in erster Linie bei Veränderung des knöchernden Bewegungsapparates zum Einsatz. Damit können Veränderungen sowohl im Bereich der Wirbelsäule als auch im Bereich der Gliedmaßen festgestellt werden
- Ultraschall: Sowohl der klassische Sehnenschaden, als auch andere entzündliche Weichteilveränderungen können mit der Sonografie in hoher Auflösung direkt erfasst werden und so eine passende Therapie empfohlen und eine Prognose erstellt werden. Einen hohen Stellenwert besitzt es bei der Kontrolle des Verlaufs von Sehnenschäden.
Verschiedene konservative Therapien werden nach gesicherter Diagnose angeboten, z.B. Gelenksinjektion in Verbindung mit Hyaluronsäure und IRAP, lokale Injektionen an oder in die Sehne (ACP, Stammzellen) und Infusionstherapien mit Tildren®. Diese Therapieformen kommen häufig auch in der Rekonvaleszenzphase (z.B. nach Arthroskopien) zum Einsatz und können nach Absprache mit der behandelnden Klinik am Stall durchgeführt werden. Bei Rückenproblemen können einerseits lokale Injektionstherapien, andererseits auch chiropraktische Techniken zum Einsatz kommen.
Nicht zuletzt werden in Absprache mit Ihrem Hufschmied passende orthopädische Beschläge für ihr Pferd erarbeitet.